Kanardia Magu – Elektronischer Magnetsensor / Kompass für moderne Avionik (True Heading, Windanzeige, CAN-Bus)
Kanardia Magu ist ein hochpräziser, elektronischer Magnetsensor für die Allgemeine Luftfahrt. Er liefert magnetische Kursdaten (Magnetic Heading), kann – bei vorhandenen Positions- und Zeitinformationen – den rechtweisenden Kurs (True Heading) berechnen und unterstützt in Verbindung mit den richtigen Systemdaten die Windanzeige (Richtung und Geschwindigkeit). Dank CAN-Bus (29-Bit, 500 kbit/s) wird Magu direkt in das Kanardia-Ökosystem eingebunden und versorgt Instrumente wie Nesis, Emsis, Aetos oder Horis mit konsistenten, stabilen Kursinformationen.
Der Sensor ist kompakt, leicht und energiesparend – ideal für Ultraleichtflugzeuge (UL), LSA, Gyrocopter, Trikes und Experimental. Seine Algorithmen zur Soft-/Hard-Iron-Kompensation sowie eine integrierte WMM-Datenbank (World Magnetic Model) sorgen dafür, dass die Kompassanzeige nicht nur „ungefähr“ stimmt, sondern für dein Luftfahrzeug, deinen Einbauplatz und deinen Einsatzbereich gezielt optimiert werden kann.
Highlights
- Magnetic Heading mit Bank-Korrektur (Pitch/Roll) für stabile Kurswerte
- True Heading (rechtweisender Kurs) bei verfügbarer Position/Zeit
- Windanzeige (Richtung/Geschwindigkeit) in verbundenen Anzeigen möglich
- Integrierte WMM-Datenbank für Deklination & Feldparameter weltweit
- Selbstkalibrierung + manuelle Offsets (Soft/Hard Iron) für dein Flugzeug
- CAN-Bus (29-Bit, 500 kbit/s) – nahtlose Integration im Kanardia-Netz
- Sehr kompakt & leicht, niedrige Leistungsaufnahme – ideal für UL/LSA
Was Magu im Cockpit leistet
Ein elektronischer Kompass in der Avionik ist mehr als ein klassischer „Heading-Geber“. Magu verknüpft Sensordaten (Magnetfeld in drei Achsen) mit Fluglagenwerten (Pitch/Roll) aus dem System und – falls vorhanden – GPS/Zeitsignalen. Daraus entstehen robuste Kursinformationen, die in deinen Anzeigen geräteübergreifend gleich aussehen. Das erleichtert das Scan-Pattern, erhöht die Situational Awareness und vermeidet Widersprüche zwischen Einzeldisplays.
- Magnetic Heading: Stabiler magnetischer Kurs über alle Fluglagen hinweg
- True Heading: Rechtweisender Kurs via WMM-Deklination (bei verfügbarer Position/Zeit)
- Windanzeige: In verknüpften Anzeigen (z. B. Horis) als Pfeil/Vector möglich
- Bank-Korrektur: Minimiert Einflüsse von Schiebewinkel/Neigung auf die Kompassmessung
Besonders im UL-Alltag ist Magu ein Gamechanger: Statt einer „ungefähren“ Kompassrichtung liefert er technisch durchdachte, praxistaugliche Kursdaten – und diese stehen parallel allen CAN-Teilnehmern zur Verfügung. Dein PFD, deine Navigationsseite und eine zweite Anzeige (Slave) beziehen also denselben, qualifizierten Heading-Strom.
Funktionen im Detail
Magnetische Peilung (Magnetic Heading)
Magu erfasst das Vektor-Magnetfeld der Erde und berechnet daraus die Peilung gegenüber magnetischem Nord. Durch dreiachsige Messung und Filterung wird das Signal stabilisiert; die Werte bleiben auch bei leichten Bewegungen gut lesbar.
Bank-korrigierte Kursanzeige
Mit verfügbaren Pitch/Roll-Daten (z. B. aus AD-AHRS in Nesis/Emsis) korrigiert Magu den Kompasswert für Lageänderungen. Das kompensiert typische Fehler eines „neigenden“ Kompasses und führt zu gleichmäßigeren Anzeigen bei Kurven/Steig-/Sinkflügen.
True Heading (rechtweisender Kurs)
Bei vorhandener Position & Zeit kann Magu aus dem magnetischen Kurs via WMM den rechtweisenden Kurs berechnen. Die Deklination (Winkel zwischen magnetischem und geografischem Nord) wird orts- und zeitabhängig ermittelt; so stimmen deine Kurslinien mit Kartennavigation und GPS-Track besser überein.
Windanzeige (Systemfunktion)
Magu selbst zeigt keinen Wind an – er liefert aber die Kursbasen, die verbundene Instrumente zur Windberechnung nutzen (in Kombination mit GPS-Geschwindigkeit/Track). Ergebnis: Windpfeile, -stärken, -drift in deinen Displays. So erkennst du sofort Gegen-/Seitenwindlagen und kannst deine Flugpfade präziser planen.
Integrierte WMM-Datenbank
Das World Magnetic Model ist an Bord. Du brauchst keine externe Deklinationskarte; Magu holt sich die Korrektur für deinen Ort automatisch. Das ist für Tourenpiloten über mehrere Regionen besonders wertvoll, weil die magnetische Abweichung weltweit stark variiert.
Technische Eckdaten (kompakt)
- Kommunikation: CAN-Bus, 29-Bit Header, 500 kbit/s (Kanardia-Protokoll)
- Spannung/Leistung: typ. 7–19 V DC; sehr geringe Stromaufnahme (< 0,3 W)
- Abmessungen: ca. 62 × 62 × 23 mm (kompakter Sensorwürfel)
- Gewicht: wenige Dutzend Gramm (ultraleicht für UL-Panels)
- Temperaturbereich: ca. −30 °C bis +85 °C (Avionik-tauglich)
- Sensorik: 3-Achsen-Magnetometer, interne Rechen-/Filter-Algorithmen
- Daten: Magnetic/True Heading, Status, Qualitätsindikatoren
- WMM: integrierte Magnetfeld-/Deklinationstabellen
- Montage-Varianten: Nose (Bug-Installation) und Tail (Heck-Installation)
Hinweis: Exakte Zahlen können je Revision variieren. Entscheidend: Magu bleibt in allen Versionen kompakt, leicht und stromsparend – optimal für Leichtflugzeug-Bordnetze.
Einbau & Integration
Einbauort wählen
Die Position bestimmt die Messqualität. Vermeide magnetische Störquellen (Stahlträger, E-Motoren, Generatoren, Relais, Lautsprecher, starke Strombündel). Je „magnetisch sauberer“ der Ort, desto runder die Kalibrierung und desto stabiler der Kurs.
- Nose-Installation (Bug): ideal, wenn vorne Platz und geringe Störquellen vorhanden sind
- Tail-Installation (Heck): Alternative bei vorn ungünstigen Feldern; oft ruhiges Magnetumfeld
- Orientierung: Magu muss exakt zu den Flugzeugachsen ausgerichtet sein (Längs-/Quer-/Hochachse)
Mechanik & Vibrationsschutz
Starre, aber spannungsfreie Befestigung; bei Bedarf mit Gummipuffern oder Isolier-Scheiben. Der Sensor sollte sich nicht verziehen, da dies die Kalibrierung verfälscht. Kabel mit Zugentlastung und ohne scharfe Biegungen führen.
Verkabelung & Bus
- CAN-Leitungen geschirmt führen, Massereferenzen kurz halten
- Bus-Terminierung prüfen (Abschlusswiderstände)
- Versorgung über Bordnetz (sorgfältige Absicherung, Polarittät beachten)
- Topologie so kompakt wie sinnvoll (vermeidet Reflektionen/EMV-Einfälle)
Kalibrierung: So holst du die maximale Genauigkeit heraus
Jedes Luftfahrzeug hat eine eigene „magnetische Signatur“. Magu bringt deshalb zwei Wege mit, diese Einflüsse zu kompensieren: automatische Selbstkalibrierung und manuelle Offset-Korrektur.
1) Automatische Selbstkalibrierung (Soft/Hard Iron)
Nach dem Einbau führst du – je nach Display (Nesis, Emsis, Horis) – den Kalibrierdialog aus. Das Flugzeug wird dabei langsam über mehr als 400° gedreht (auf der Stelle „auskurven“), damit der Sensor die Magnetfeldellipse erfasst. Ziel ist eine möglichst kreisförmige Punktwolke; starke Verzerrungen deuten auf Störquellen am Einbauort hin.
2) Manuelle Offset-Korrektur
Ist die Automatik abgeschlossen, bleibt oft ein kleiner Restfehler je Himmelsrichtung. Den gleichst du über Vergleich mit bekannten Referenzkursen aus (z. B. Rollbahnrichtung). Das Ergebnis: ein feingetunter Kompass für dein Muster, dein Panel, deine Kabelpfade.
Praxis-Tipp: Kalibriere mit eingeschalteter Bordelektrik (Funk, Transponder, Lichter etc.), damit deren Magnetfelder in die Kompensation einfließen. Sensor vor der Kalibrierung ein paar Minuten „warmlaufen“ lassen.
Warum Magu? – Die starken Argumente
- Präzise Kursbasis für PFD/NAV-Seiten, konsistente Werte auf allen Displays
- True Heading ohne externe Tabellen – WMM integriert, global nutzbar
- Wind-Fähigkeit im Systemverbund (richtungs- & stärkemäßig sichtbar)
- Klein, leicht, sparsam – perfekt für UL/LSA/Experimental
- CAN-Nahtlosigkeit – Plug-&-Play im Kanardia-Netz, gleiche Datengrundlage für alle
- Kalibrierbar auf dein Flugzeug – von „okay“ zu „exzellent“ in wenigen Schritten
Typische Setups
Minimal-Cockpit (UL/Trike/Gyro)
Emsis oder Horis als PFD + Magu als Kursgeber: Du erhältst eine stabile Kurslinie und – je nach System – Windpfeile. Beste Lösung, wenn wenig Panelfläche vorhanden ist.
Glascockpit mit redundanter Anzeige
Nesis/Aetos als Hauptbildschirm, Emsis als Zweitanzeige, Magu für Kurs/Wind: Alle Seiten nutzen denselben Heading-Strom; kein „Anzeige-Chaos“, klare Prioritäten, sauberer Scan.
IFR-Look für VFR-Betrieb
Auch im VFR-Umfeld wollen viele Piloten ein „aufgeräumtes IFR-Look-and-Feel“. Mit Magu als Kursbasis wirken Tape-Instrumente, Kursrose und Track-Vektoren aus einem Guss.
Praxis & Wartung
- Firmware/Setup: Über die verbundenen Displays menügeführt anpassbar
- Re-Kalibrierung: bei Panel-Umbauten, Kabeländerungen oder Umzug des Sensors
- Kontrolle: Kursvergleich mit Pistenrichtung / Handkompass als Plausibilitätscheck
- Dokumentation: Einbauort, Ausrichtung, Datum der Kalibrierung protokollieren
FAQ – Häufige Fragen
1) Liefert Magu die Windanzeige direkt?
Magu liefert Kursgrundlagen. Die Windanzeige entsteht in verbundenen Displays aus Kurs/GPS-Daten. Ergebnis: Windrichtung und -geschwindigkeit als Pfeil/Vector, sofern vom Instrument unterstützt.
2) Brauche ich für True Heading zwingend GPS?
Ja – für rechtweisenden Kurs benötigt Magu Position & Zeit. Die Deklination kommt aus WMM; ohne Position/Zeit kann nur der magnetische Kurs (Magnetic Heading) ausgegeben werden.
3) Nose- oder Tail-Installation – was ist besser?
Das hängt vom Magnetumfeld im Flugzeug ab. Wähle den Ort mit den wenigsten Störquellen. Teste vor finaler Montage beide Positionen, wenn möglich.
4) Wie oft muss ich kalibrieren?
Nach dem Einbau und immer dann, wenn sich die Umgebung ändert (neue Kabelbündel, Geräte, Sensorumzug). Regelmäßige Plausibilitätschecks sind empfehlenswert.
5) Kann ich Magu ohne Kanardia-Displays nutzen?
Magu spricht Kanardias CAN-Protokoll. Außerhalb des Ökosystems ist eine Integration nur mit entsprechender Protokoll-Unterstützung möglich.
6) Was passiert bei starker elektromagnetischer Störung?
Die Messqualität sinkt. Abhilfe: anderen Einbauort wählen, Leitungen schirmen, starke Strompfade räumlich trennen, Re-Kalibrierung durchführen.
7) Unterstützt Magu Bank-Korrektur ohne AHRS?
Nein. Für Bank-Korrektur braucht Magu Nick/Roll aus dem System (z. B. Nesis/Emsis/Horis). Ohne diese Daten liefert Magu weiterhin Magnetic Heading – aber ohne Neigungskompensation.
8) Wie reduziere ich magnetische Störungen am besten?
Sensor weit weg von Stahl, E-Motoren, Relais, dicken Strombündeln. Kabel rechtwinklig kreuzen statt parallel, Schirmung nutzen, saubere Masseführung beachten.
9) Kann Magu auch als alleiniger Kompassersatz dienen?
Im VFR-Umfeld ja – als elektronische Kursbasis. Beachte aber die gesetzlichen Vorgaben und die Herstellerhinweise für dein Luftfahrzeug/Muster.
10) Muss ich die WMM-Daten manuell pflegen?
Nein, die WMM-Datenbank ist integriert. Je nach Firmwarestand kann ein Update sinnvoll sein, wenn neue WMM-Versionen erscheinen; dazu Hinweise des Herstellers beachten.
Bestellen & Konfigurieren
Magu ist in zwei Montage-Orientierungen verfügbar (Bug/Heck). Die passende Variante, der optimale Einbauort sowie die Kalibrierstrategie hängen von deinem Flugzeug und deinem Panel ab. Alle Optionen wählst du direkt im Artikel. Auf Wunsch unterstützen wir bei Auswahl, Einbau und Kalibrierung.
Rezensionen
Es gibt noch keine Rezensionen.